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Karma ist nicht Gerechtigkeit - Teil 1

Fehlvorstellungen von Karma- Teil 1


Es gibt viele kindische und falsche Vorstellungen davon, was Karma angeblich ist.

Eine dieser ist, dass Karma für Gerechtigkeit steht.

Das stimmt nicht.

Ich würde eher behaupten, dass das Gegenteil zutrifft. Was letztendlich auch eine Fehlvorstellung wäre, aber es wäre näher an der Wahrheit, als zu behaupten, dass Karma fair ist.

Karma ist eine unveränderte Energieform, die über mehrere Leben nie bearbeitet oder transformiert wurde. Es ist wie ein roter Faden der sich durch all unsere Leben zieht, bis er aufgelöst wird.

Wenn unser physischer Körper stirbt, bleibt diese Energie.

Wir haben viele solcher roten Fäden, die uns immer wieder mit den gleichen Menschen und teilweise auch Orten verbinden. Selbst unsere Abneigungen und Vorlieben bleiben oft gleich.

Natürlich gibt es hier auch immer wieder Abweichungen.

Karma ist nicht nur unsere Handlung nach Außen, sondern steht vielmehr für unsere inneren Prozesse, unsere inneren Reaktionen darauf, wie wir mit bestimmten Situationen umgehen.

Oder aus welchen inneren Motiven heraus wir unsere nach Außen gerichteten Handlungen vollziehen.


Nehmen wir mal an, dass jemand viel Geld an arme Menschen spendet, weil er einen guten Ruf haben möchte und als guter Mensch wahrgenommen werden will.

Aber eigentlich gar keinen Respekt vor ärmeren Menschen hat.

Dann sieht zwar seine Handlung nach Außen hin gut aus, aber seine innere Intentionen diese Handlung zu tätigen sind schlecht und eigennützig.


Oder wir nehmen an, wir sehen wie ein Mann seine Frau schlägt. Wir denken sofort, er sei ein schlechter Mensch.

Was wir aber nicht wussten ist, dass diese Frau ihn 20 Jahre lang emotional und psychisch missbraucht hat und zudem finanziell ausbeutete. Er hat sich jahrelang nicht gewehrt, bis zu diesem einem Mal bei dem wir ihn erwischt haben.

Nicht, dass ich dies verteidigen möchte, aber wir sehen an dem Beispiel, dass nicht alles immer so ist, wie es auf den ersten Blick scheint.


Blicken wir etwas tiefer in dieses Beispiel und schauen, wie der Mann mit seiner Handlung weiterhin innerlich umgeht und wie er sich danach selber beurteilt:


Wenn er in Schuldgefühlen und Scham ertrinkt und sich in den nächsten Jahren als Wiedergutmachung noch mehr von seiner Frau missbrauchen lässt, sind die Chancen hoch, dass er in seinem nächsten Leben wieder in eine Situation kommt, in der er sich ausbeuten und missbrauchen lässt.

Das Richtige an dieser Stelle wäre, dass er reflektiert, warum ihm die Hand ausgerutscht ist, anstatt eine klare Grenze zu ziehen und der Situation ein gewaltfreies Ende zu setzen.

Er muss sehen, wie viele Emotionen er über Jahre hinweg im Innern brodeln lies, immer wieder unterdrückte und nie ausgesprochen hat.

Zu reflektieren, herauszufinden, warum er nie zuvor Grenzen gezogen hat, nie mit ihr gesprochen hat oder sich einfach hat scheiden lassen.

Viele Jahre sind vergangen in denen er nie die richtigen inneren Schritte eingeleitet hat, in Form von Selbstentwicklung, welche den Schlag hätte verhindern können.

Außerdem ist es seine Verantwortung herauszufinden, warum er sich in erster Linie zu diesem Typ Frau hingezogen fühlt und sie heiratete.


Es gibt in unserem Leben so vieles an innerer Arbeit und Selbstreflexion zu absolvieren. Wenn wir dies nicht tun, häuft sich immer mehr Karma an, statt dass wir es transformieren und loswerden.

In dem Falle, dass der Mann sich nicht schuldig fühlt und auch keinerlei innere Arbeit leistet, sondern bemerkt, dass Schlagen gut funktioniert und er es sich zur Gewohnheit macht, wird das wohl wahrscheinlich in seinem nächsten Leben seine „Ausgangsattitüde“ sein.


Dies war nur ein sehr vereinfachtes Beispiel.


Menschen denken immer, dass wenn man im vorherigem Leben schlecht war, wird man im nächsten Leben bestraft.

Das ist falsch.

Diese Art von Gerechtigkeit gibt es nicht.

Es herrscht eher eine generelle Ungerechtigkeit.

Meist bleiben Täter Täter und Opfer bleiben Opfer.


Karma ist kein Ausgleich, sondern Stagnation und Wiederholung.

Ein ewiges auf der Stelle treten.


Ein weiteres Beispiel könnte sein:


Ein Mädchen wird missbraucht und vergewaltigt.

Sie verbringt ihr ganzes Leben voller Scham und Trauer und überwindet nie, was ihr geschehen ist.

Geformt von ihrer Vergangenheit heiratet sie den falschen Mann, der sie nun auch misshandelt.

Sie nimmt es einfach so hin, denkt nicht darüber nach, reflektiert nicht, versteht es nicht, verändert es nicht. Eines Tages stirbt sie.

Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass ihr genau dies im nächsten Leben wieder passiert, womöglich sogar mit den gleichen Personen.


Dies war nur ein weiteres, stark vereinfachtes Beispiel.


Manche Wesen sind im Moment des Todes fähig, all ihre Fehler zu sehen. Entweder die Fehler die sie anderen angetan haben oder die Fehler die sie andere haben ihnen antun lassen.

In diesem Prozess des Selbstreflexion während dem Tod kann dann wenigstens etwas karmische Transformation stattfinden.


Sie werden dann wahrscheinlich wieder in eine ähnliche Situation hineingeboren, nur dieses Mal mit einer leicht veränderten Energie. Sie werden dann bewusster in der Situation handeln als zuvor.


Das Gleiche mit dem Vergewaltiger: wenn er seine Taten auch während dem Sterben nicht bereut und nicht versteht, was er einem anderen Wesen an Leid und Ungerechtigkeit zugefügt hat, wird er das Gleiche in seinem nächsten Leben wieder tun.

Sollte er aber bereuen und verstehen, wird er vielleicht entscheiden in seinem nächsten Leben selber das Gleiche zu erleben wie sein Opfer (was wirklich sehr selten der Fall ist) oder er wird sich einem Leben widmen in dem er Missbrauchsopfern hilft. Letzteres ist häufiger und viel wahrscheinlicher. Denn als Helfer kann er viel besser Wiedergutmachung leisten, als als Opfer.


Aber generell sind diese Momente der Selbstreflexion während des Todes selten.

Viele Menschen sterben sehr unbewusst und werden automatisch und „blind“ in eine neue Lebensform gezogen und suchen sich das gar nicht so bewusst aus.



Noch ein weiteres Beispiel könnte ein machthungriger Mann sein, der bereit ist, für Geld alles zu tun.

Er stiehlt, mordet, missbraucht und betrügt. All dies für Status und Geld.

Er kennt keine Reue und seine Intentionen und Energien bleiben immer unverändert (obwohl das schon eine sehr dämonische Eigenschaft ist).

In seinem nächsten Leben wird er als Frau wieder geboren. Sie trägt die gleichen Energien wie in ihrem vorherigem Leben in sich, machthungrig und geldgeil.

Sie wird nun auch als Frau nach diesen Dingen streben, nur dass sie dieses Mal viel verdeckter an die Sache herangeht.

Als Mann war sie aggressiv und offen, einschüchternd, unterdrückend und gewalttätig.

Als Frau benutzt sie sexuelle Manipulation, Erpressung und Lügen.


Wenn sich über mehrere Leben die sozialen Strukturen und moralischen Grundsätze ändern, in die man hinein geboren wird, bleibt die innere karmische Energie jedoch die Gleiche.

Dann finden Menschen meist neue Techniken, um ihre Energien weiterhin ausleben zu können.

Dies werde ich aber ein anderes Mal erklären.


All dies waren sehr vereinfachte Beispiele um einen groben Eindruck zu schaffen, was Karma eigentlich bedeutet.




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