Fehlvorstellungen von Karma - Teil 2
Wie wir bereits im ersten Teil über die Fehlannahmen von Karma erfahren haben, gleicht Karma nicht Gerechtigkeit.
Karma ist stagnierte Energie, die sich über mehrere Leben hinweg nie geändert hat. Immer wieder erlebt man die gleichen Situationen. Lediglich die Art und Weise wie es diese Energie im Äußeren Ausdruck findet, verändert sich.
Wenn du eine genauere Erklärung zu diesem Thema lesen möchtest, sieh dir bitte den ersten Teil an.
Ich würde an dieser Stelle gerne etwas weiter gehen und erklären, wie Karma transformiert werden kann und wie man Gerechtigkeit schaffen kann.
An erster Stelle ist es wichtig, dass man erkennt, dass man überhaupt Karma hat.
Wenn man an einen Punkt in seinem Leben ankommt, innehält und realisiert, dass bestimmte Muster und Situationen in bestimmten Abständen immer wieder kehren, dann wird man etwas stutzig. Dies könnte der Anfang vom Weg in einen tiefgehenden Prozess sein.
Wenn man dann aufhört zu versuchen, seine Probleme im Äußeren zu beheben und stattdessen beginnt, im Innern nach den Wurzeln zu suchen, dann initiiert man den Prozess der karmischen Entladung.
Nun muss man unermüdlich bis zu den Ursprüngen durchdringen, ohne jegliche Verleugnung, Unterdrückung oder Selbsttäuschung.
Egal, wie mühselig und langwierig der Prozess ist.
Man muss stets ehrlich mit sich selbst sein und jegliche innere Erkenntnise in sein Leben integrieren.
Man muss immer tiefer graben, solange, bis man seine Muster löst und sie sich nicht mehr in der physischen Welt manifestieren.
Während dieses Vorgangs wird man über karmische, energetische Verbindungen stolpern und erkennen, dass man nicht alleine für sein Karma verantwortlich ist. Man wird erkennen, dass wir mit vielen Mitmenschen karmisch verbunden sind.
Es ist ein Netzwerk aus Handlungen und Reaktionen, ein Austausch von Energien, ein ständiges Anhaften von Fremdeinwirkungen und ein chaotischer Versuch, Balance in dieses Netzwerk zu bringen. Und gewöhnlicherweise wird genau durch diesen verzweifelten Versuch, Balance in das Chaos zu bringen, jede Menge Ungerechtigkeit erzeugt.
Wir haften geistig und emotional aneinander und bilden daraus resultierend energetische Bänder und Verstrickungen.
Daher werden wir meist in das gleiche soziale Netzwerk wieder geboren.
In einem Leben ist jemand dein Bruder, im anderen ist er dein Vater, im nächsten dann dein bester Freund.
Wir nehmen nun in einem Beispiel an, dass diese Person ein Drogenabhängiger ist, der stets an dein Mitgefühl und Gewissen appelliert, um Geld für seine Drogen von dir zu erpressen. Bis du eines Tages selber nichts mehr hast.
Du bist demnach der co-abhängige Part in der Situation und dies kann über viele Leben so weiter gehen, egal in welcher „Konstellation“ ihr wieder geboren werdet.
Ihr beide werdet stets die gleiche Rolle spielen, bis einer von euch das Karma bricht.
Und erst dann kann es Gerechtigkeit und Ausgleich geben.
Wenn einer der beiden sein Karma verändert, wird die karmische Verbindung zwischen euch auch verändert, auch wenn der zweite Part das nicht will. Die Konsequenzen die der eine zieht, haben immer einen Effekt auf den anderen.
Dann erst kann eine energetische Transformation stattfinden.
Nehmen wir an, du beendest dein Karma mit der drogensüchtigen Person.
Er hat dann die Wahl:
Entweder passt auch er seine Muster an, setzt sich mit sich selbst auseinander und stellt sich den Konsequenzen seines eigenen Karmas, anstatt seine Bürde stets anderen aufzuerlegen. Oder er übernimmt keine Verantwortung und sucht sich neue Leute, die ihn tragen.
Letztendlich wird dein Leben aber leichter werden, auch wenn es am Anfang schwer ist.
Denn wenn du dich veränderst, verändert sich indirekt auch dein Umfeld und viele wollen sich an deine neue Energie nicht anpassen und reagieren darauf nicht gut.
Das kann unangenehm sein, aber auf die lange Sicht lohnt es sich.
Für den Abhängigen könnte diese Situation auch zu einem Heilungsprozess führen.
Oder auch zu einem Zusammensturz.
Wenn ihm deine Energien und deine ihm zur Verfügung gestellten materiellen Ressourcen entzogen werden, wird er endlich mit den physischen Manifestationen seines eigenen Karmas konfrontiert.
Dies ist der einzige Weg, Gerechtigkeit, Ausgleich und Ordnung in der materiellen Welt zu manifestieren.
Nicht durch Gott, nicht durch Zufall, sondern durch individuelle Evolution.
Dieses einfache Beispiel soll nur ein Versuch sein, einen anteiligen Aspekt von Karma zu erklären.
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